Lexikon mit Fachbegriffen zu Baufinanzierung und Immobilien
Einliegerwohnung
Eine Einliegerwohnung ist eine eigenständige, abgeschlossene Wohneinheit innerhalb eines größeren Wohnhauses. Sie verfügt über einen separaten Eingang, eigene Küche und eigene Sanitäranlagen und muss mindestens etwa 25 Quadratmeter groß sein. Einliegerwohnungen werden häufig genutzt, um Familienmitgliedern oder Gästen Wohnraum zu bieten oder sie an Dritte zu vermieten.
Vor- und Nachteile einer Einliegerwohnung
Vorteile | Nachteile |
Mehr Wohnraum: Ideal für Familienmitglieder, Gäste oder als Home-Office. | Hohe Kosten: Bau oder Renovierung einer Einliegerwohnung kann teuer sein. |
Zusätzliches Einkommen: Vermietung generiert laufende Einnahmen. | Rechtliche Vorgaben: Genehmigungen und Vorschriften müssen eingehalten werden. |
Wertsteigerung: Erhöht den Gesamtwert des Hauses. | Lärmbelästigung: Bei schlechter Dämmung kann es zu Störungen kommen. |
Flexible Nutzung: Auch als Büro, Hobbyraum oder Ferienwohnung einsetzbar. |
Rechtliche Voraussetzungen
Für Bau oder Vermietung einer Einliegerwohnung gelten bestimmte Anforderungen:
Baugenehmigung erforderlich (abhängig vom Bundesland und der Gemeinde).
Beachtung von Bebauungsplänen und Brandschutzvorschriften.
Separate Erschließung (eigener Eingang, ggf. eigene Hausnummer).
Mietrechtliche Vorgaben bei Vermietung (z. B. Mietpreisbremse, Kündigungsschutz).
Tipp: Frühzeitig Rücksprache mit dem örtlichen Bauamt halten!
Vermietung: Was ist zu beachten?
Mietvertrag schriftlich abschließen und klare Regelungen treffen.
Eventuelle Beschränkungen bei der Vermietung prüfen (z. B. Zweckbindung an bestimmte Gruppen wie Senioren).
Mietspiegel und Mietpreisgrenzen beachten, insbesondere in angespannten Wohngebieten.
Einnahmen aus Vermietung müssen bei der Steuererklärung angegeben werden.
Für wen ist eine Einliegerwohnung interessant?
Wachsende Familien (z. B. für Großeltern oder erwachsene Kinder).
Selbstständige oder Freiberufler, die ein Home-Office benötigen.
Senioren, die unabhängig, aber in Nähe ihrer Angehörigen wohnen möchten.
Vermieter, die zusätzliche Einnahmen generieren wollen – vor allem in Ballungszentren.
Hier eine praktische Checkliste für die Planung und Umsetzung einer Einliegerwohnung:
✅ Checkliste: Einliegerwohnung planen
1. Rechtliche Voraussetzungen klären
Baugenehmigung erforderlich? (Abklärung mit dem Bauamt)
Gilt eine Zweckbindung (z. B. nur für Angehörige)?
Bauordnungen und Brandschutzvorgaben einhalten
Eventuelle Auflagen aus dem Bebauungsplan beachten
2. Technische Anforderungen prüfen
Eigener, abgeschlossener Zugang vorhanden oder möglich?
Eigene Küche und eigenes Bad vorgesehen?
Getrennte Anschlüsse für Wasser, Strom und ggf. Heizung notwendig?
3. Finanzielle Aspekte durchrechnen
Bau- oder Umbaukosten kalkulieren
Fördermöglichkeiten prüfen (z. B. KfW-Programme)
Steuerliche Auswirkungen (z. B. Abschreibungsmöglichkeiten) berücksichtigen
Mögliche Mieteinnahmen realistisch schätzen
4. Nutzungskonzept festlegen
Dauerhafte Vermietung oder kurzfristige Nutzung (z. B. Ferienwohnung)?
Nutzung durch Familie, Freunde oder fremde Dritte?
Flexibilität einplanen für spätere Nutzungsänderungen (z. B. Büro, Pflegekraft)
5. Vermietung rechtssicher gestalten
Mietvertrag schriftlich aufsetzen
Mietpreis an den örtlichen Mietspiegel anpassen
Vermietung bei Finanzamt und ggf. Gemeinde anmelden
Versicherungsschutz prüfen und ggf. erweitern (z. B. Haftpflicht, Gebäudeversicherung)
6. Praktische Details beachten
Ausreichend Parkmöglichkeiten für Bewohner schaffen
Separate Briefkasten- und Klingelanlage einrichten
Gute Schalldämmung zwischen Hauptwohnung und Einliegerwohnung berücksichtigen

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