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Wohnraummangel in Deutschland 2025: Jeder Neunte lebt beengt

  • Autorenbild: Oktay Civek
    Oktay Civek
  • vor 8 Stunden
  • 2 Min. Lesezeit
Infografik „Wohnraummangel in Deutschland 2025“ zeigt: 11 % leben in beengten Wohnungen. Betroffen sind Alleinerziehende, Haushalte mit mehreren Kindern und Menschen in Großstädten. Ursachen: zu wenige Neubauten, steigende Mieten, sinkende Kaufkraft. Folgen: weniger Privatsphäre, Stress, Familienkonflikte.

Wohnraummangel in Deutschland 2025: Wenn jeder Quadratmeter zum Luxus wird


Wohnraum ist nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern ein Grundrecht für ein Selbst bestimmtes Leben.“


Die unsichtbare Krise

Die Wohnsituation in Deutschland verschärft sich weiter. Rund 11 % aller Menschen hierzulande leben in überbelegten Wohnungen. Das sind mehr als 9 Millionen Menschen, für die das eigene Zuhause eng, laut und oft belastend ist. Vor allem in Ballungszentren wie Berlin, München oder Hamburg trifft es junge Familien, Alleinerziehende und Senior:innen besonders hart.

Ein überbelegtes Appartement bedeutet weniger Privatsphäre, mehr Stress und langfristig sogar gesundheitliche Risiken. Wohnraummangel ist somit nicht nur ein Platzproblem, sondern ein gesellschaftlicher Sprengsatz.


1. Was bedeutet "überbelegt"?

Eurostat definiert "überbelegt" wie folgt:

  1. Räume pro Person: Mindestens ein Raum pro zwei Personen.

  2. Kinderzimmer: Kinder unter 12 Jahren dürfen sich ein Zimmer teilen, ab 12 Jahren benötigen sie eigenen Platz.

  3. Haushaltsgröße: Für jeden:in muss mindestens ein separater Wohnraum vorhanden sein.

Wer diese Kriterien nicht erfüllt, zählt statistisch zu den Betroffenen.


2. Wer ist besonders betroffen?

  • Alleinerziehende: 15 % aller alleinerziehenden Eltern leben in beengten Verhältnissen.

  • Mehrgenerationenhaushalte: Oft kulturell gewollt, aber auch erzwungen durch hohe Mietkosten.

  • Senior:innen mit kleinen Renten: Ein-Personen-Haushalte in Mini-Wohnungen, weil Größeres unbezahlbar ist.

  • Studierende und Auszubildende: Enge WGs mit fünf oder mehr Personen auf 50 m².


3. Ursachen des Mangels


3.1 Bauland- und Neubau-Engpässe

  • Genehmigungszeit für Bauanträge liegt bei 12–18 Monaten.

  • Hohe Baukosten (+25 % in zwei Jahren) bremsen Investitionen.


3.2 Nachfrageüberhang

  • Jährlich ziehen über 500.000 Menschen in Großstädte.

  • 45 % aller Haushalte sind Single-Haushalte.


3.3 Finanzielle Hürden

  • Hypothekenzinsen stiegen von 1 % (2020) auf über 4 % (2025).

  • Banken fordern oft 30 % Eigenkapital.


3.4 Demografischer Wandel

  • Viele Senior:innen wohnen allein in großen Wohnungen.

  • Zuzug von Geflüchteten und Migrant:innen übersteigt Angebot.


4. Folgen für Gesundheit und Gesellschaft

  • Psychische Belastung: Stress, Schlafmangel, Depressionen nehmen zu.

  • Eingeschränkte Bildungschancen: Kinder haben kaum ruhige Lernorte.

  • Mehr Konflikte: Fehlt die Privatsphäre, steigen familiäre Spannungen.


5. Regionale Unterschiede

Region

Überbelegungsquote

Neubau pro 1.000 EW

Förderprogramme

Berlin

14 %

4,5

Wohnraumoffensive: 10.000 Sozialwohnungen bis 2027

München

13 %

3,8

Fonds „München baut!“ für bezahlbares Wohnen

Hamburg

12 %

4,2

Kooperationspakt mit Wohnungsgenossenschaften

Best Practice: Freiburg reduzierte Genehmigungszeiten von 15 auf 6 Monate und schuf 7 % mehr Sozialwohnungen in zwei Jahren.


6. Politische Maßnahmen


  1. Bauverfahren beschleunigen: One-Stop-Shops und digitale Antragssysteme.

  2. Geförderten Wohnungsbau ausweiten: 10 % Sozialwohnungsanteil in Neubaugebieten.

  3. Umzugsanreize schaffen: Prämien und steuerliche Abschreibungen.

  4. Unterstützung für Alleinerziehende & Senior:innen: Zuschüsse für größere Wohnungen und Zuschläge für Rentnerhaushalte.


7. Innovative Wohnkonzepte


7.1 Modulare Mehrgenerationenhäuser

  • Module à 30 m² zum Kombinieren.

  • Kosten pro Modul: ca. 45.000 € schlüsselfertig.

  • Vorteil: Schnelle Bauzeit (3–4 Monate), flexible Anpassung.


7.2 Tiny-House-Siedlungen

  • Zielgruppen: Singles, Paare, Senioren.

  • Beispiel: Uckermark-Dorf mit 50 Einheiten à 350 €/Monat.

  • Ökologisch: Geringer Materialverbrauch, autarke Technik.


8. Handlungsempfehlungen


Für Kommunen

  • Pilotprojekte für Tiny-Houses und Containerdörfer.

  • Kooperationen mit Wohnungsgenossenschaften.

  • Sanierungsfonds für Altbauten.


Für Bürger:innen

  • Wohngemeinschaften als Alternative prüfen.

  • Genossenschaftsanteile erwerben.

  • Nachbarschaftliche Tausch- und Teilprojekte initiieren.


9. Fazit: Jetzt handeln – für Raum und Würde


Wohnraummangel ist keine Randerscheinung, sondern ein gesellschaftlicher Brennpunkt. Wenn wir schnelle Baugenehmigungen, gezielten Sozialwohnungsbau und innovative Konzepte umsetzen, können wir die aktuelle Krise überwinden. Jeder Mensch verdient einen Ort, der Schutz, Privatsphäre und Teilhabe ermöglicht.


Quellen: Eurostat 2025; BBSR Jahresbericht 2024; Statistisches Bundesamt 2025; Freiburg Bauamt Reports.






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