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Warum viele Verbraucher Gebrauchtwagen finanzieren

  • Oliver Cramer
  • 16. Mai
  • 5 Min. Lesezeit

Intelligent und günstig: Gebrauchtwagen finanzieren mit Umschuldungspotenzial


„Gebrauchtwagen VW Käufer

Warum viele Verbraucher Gebrauchtwagen finanzieren

Der Markt für Gebrauchtwagen wächst: Angesichts hoher Neupreise greifen immer mehr Autofahrer auf Gebrauchtwagen zurück. Wirtschaftsexperten führen dies auf die Vorsicht vieler Konsumenten zurück. Tatsächlich zahlten Käufer 2023 laut DAT im Schnitt nur 18.620 Euro für einen Gebrauchten – gegenüber 44.630 Euro beim Neuwagen. Ein wesentlicher Grund ist der deutlich geringere Wertverlust: Im ersten Jahr verzeichnet ein Neuwagen den höchsten Abschreibungsbetrag. Wer ein bereits abgewertetes Fahrzeug kauft, umgeht einen großen Teil dieser Kosten. Kurz gesagt: Der Einstiegspreis und damit die monatliche Belastung sind geringer, wenn man gebraucht statt neu finanziert.


Klassische Finanzierungsmöglichkeiten


Bei der Finanzierung eines Gebrauchtwagens stehen drei gängige Modelle zur Wahl:

  • Ratenkredit (Autokredit): Hier leiht man sich bei Bank oder Autobank einen festen Betrag und zahlt ihn in gleichbleibenden Raten zurück. Die Konditionen (Zins und Laufzeit) stehen zu Vertragsbeginn fest. Da das Auto als Sicherheit dient, sind die Zinsen in der Regel günstiger als bei einem normalen Privatkredit. Nach Rückzahlung gehört das Fahrzeug dem Käufer uneingeschränkt. Ein Vorteil des Ratenkredits ist die klare Kalkulation: Am Ende der Laufzeit fällt keine zusätzliche Schlussrate an.

  • Ballonfinanzierung: Diese Variante beginnt mit relativ niedrigen Monatsraten und einer sehr hohen Schlussrate am Ende der Laufzeit. Statt den Gesamtpreis durch gleichmäßige Tilgung zu begleichen, tilgt man nur einen Teil und zahlt den Rest einmalig ganz zum Schluss. Dies führt zwar zu geringeren Raten, dafür sind die Gesamtkosten höher als beim normalen Kredit. Ein Beispiel: Die Schlussrate muss über die gesamte Laufzeit mitfinanziert werden, was zu höheren Zinszahlungen führt. Diese Finanzierungsform eignet sich nur für Käufer, die sicher sind, den hohen Endbetrag aufbringen zu können (etwa durch Rücklagen oder eine fällige Versicherungsleistung).

  • Drei-Wege-Finanzierung: Diese Mischform aus Kredit und Leasing kombiniert Merkmale der Ballonfinanzierung. Man zahlt anfänglich niedrige Raten. Am Laufzeitende hat man dann drei Optionen: 1. Man begleicht die hohe Schlussrate aus eigenen Mitteln (wie bei der Ballonfinanzierung); 2. man finanziert die Schlussrate mit einem neuen Kredit (kauft das Auto gegen Anschlussfinanzierung); 3. man gibt das Auto an den Händler zurück (Fahrzeugrückgabe, ähnlich wie beim Leasing). Die Flexibilität erkauft man sich allerdings teuer: Da die monatlichen Raten nur einen geringen Tilgungsanteil aufweisen, bleibt lange eine hohe Restschuld bestehen und es fallen überproportional Zinsen an. In der Regel ist eine Drei-Wege-Finanzierung trotz niedriger Raten am Anfang teurer als ein klassischer Ratenkredit. Nur wenn man das Auto definitiv später loswerden möchte oder sicher die Schlussrate zahlen kann, rechnet sich diese Konstruktion.


Worauf man bei der Finanzierung achten sollte


Beim Vergleich verschiedener Finanzierungsangebote sollten Verbraucher Effektivzins, Laufzeit, Gesamtbetrag, Anzahlung und evtl. Restwert genau prüfen:

  • Effektivzins: Er gibt die jährlichen Finanzierungskosten an und gilt als Vergleichsgröße. Wichtig ist, dass er nicht alle Nebenkosten umfasst. Wie der ADAC warnt, deckt der Effektivzins z.B. Kontoführungsgebühren oder Restkreditversicherungen oft nicht ab. Diese Extras können die Gesamtkosten erhöhen. Daher sollte man im Vertrag nach versteckten Gebühren Ausschau halten.

  • Laufzeit und Gesamtbetrag: Längere Laufzeiten reduzieren die Rate, erhöhen aber insgesamt die Zinskosten. Je länger man finanziert, desto mehr Zinsen zahlt man insgesamt. Der Gesamtbetrag (Summe aller Raten plus Schlussrate) ist letztlich entscheidend für die Kosten. Ein direkter Vergleich mehrerer Angebote (bei gleicher Kreditsumme) offenbart oft erhebliche Unterschiede bei der Zinslast.

  • Anzahlung: Eine hohe Anzahlung senkt die Kreditsumme und spart Zinsen. Laut ADAC reduziert jede größere Anzahlung automatisch Zinskosten und Monatsrate. Wer also Geld angespart hat, sollte einen Teil einzahlen statt ihn als Kredit aufzunehmen.

  • Restwert/Schlussrate: Bei Ballon- oder Drei-Wege-Finanzierungen kommt am Ende eine große Schlussrate hinzu. Hier spielt der vertraglich festgelegte Restwert eine Rolle: Ein zu optimistischer Restwert kann dazu führen, dass die tatsächliche Schlusszahlung den kalkulierten Betrag übersteigt. Käufer sollten genau verstehen, welche Restschulden am Laufzeitende auf sie zukommen.

  • Konditionen prüfen: Manchmal ist ein höherer nominaler Zinssatz durch andere Vorteile ausgeglichen (z.B. kostenlose Sondertilgung). Achten Sie darauf, ob Sonderzahlungen möglich sind. Viele Kreditverträge erlauben kostenlose Sondertilgungen; so lassen sich Laufzeit und Zinskosten reduzieren. Die Verbraucherzentrale weist beispielsweise darauf hin, dass die Vorfälligkeitsentschädigung 1 % der vorzeitig ge­zahlten Restschuld nicht überschreiten darf. In jedem Fall lohnt sich ein genauer Blick auf die Vertragsdetails: Laufzeit, flexiblere Konditionen und einsehbare Gebühren.


Umschuldung von Autokrediten


Ist ein bestehender Autokredit einmal abgeschlossen, sollte man ihn nicht zwangsläufig bis zum Ende bedienen. Sobald günstigere Zinssätze am Markt verfügbar sind, kann eine Umschuldung sinnvoll sein. In Deutschland ist es möglich, einen laufenden Kredit mit einmonatiger Frist abzuzahlen und durch einen neuen Kredit abzulösen. Dabei müssen Sie der alten Bank offiziell kündigen und die Restschuld mit dem neuen Darlehen begleichen. Der Aufwand lohnt sich schnell: In einer Beispielrechnung spart ein Kreditnehmer durch Umschuldung von 6,00 % auf 3,50 % effektiven Jahreszins über die Restlaufzeit mehr als 500 Euro an Zinsen.

Tipp: Gegebenenfalls kann man überdies mehrere laufende Kredite in einem neuen Kredit zusammenfassen. So erhält man besseren Überblick und in vielen Fällen bessere Konditionen. Wichtig ist vor allem, frühzeitig den Markt zu sondieren und Angebote zu vergleichen. Selbst wenn noch keine Zinsbindung abläuft, erlaubt ein Privatkredit oft die vorzeitige Ablösung. Banken können dafür jedoch eine Vorfälligkeitsentschädigung erheben – die aber bei Neuverträgen meist gering ist (maximal etwa 1 % der Restschuld).


Tipps für ein intelligentes Finanzierungskonzept

Wer Gebrauchtwagenfinanzierung und Budget realistisch plant, fährt langfristig besser. Folgende Punkte helfen dabei:


  • Budget festlegen: Ermitteln Sie zunächst exakt, welche monatliche Rate finanziell tragbar ist, ohne andere Ausgaben zu gefährden. Kalkulieren Sie immer mit Puffer für Unterhalt, Versicherung und Reparaturen. Nehmen Sie nur so viel Kredit auf, wie Sie bequem bedienen können.

  • Eigenkapital einsetzen: Nutzen Sie vorhandenes Erspartes. Jede größere Anzahlung verkleinert den Kreditbedarf und damit die Zinsbelastung. So reduzieren Sie nicht nur die Laufzeit, sondern auch die Gesamtkosten.

  • Kreditvergleich machen: Holen Sie mehrere Angebote ein und rechnen Sie genau nach. Unabhängige Portale wie Check24, Verivox oder Finanzcheck helfen dabei, den günstigsten Zinssatz zu finden. Auch der Autobank-Vergleich (oder direkt bei Ihrer Hausbank) ist ein Muss – nur so findet man das aktuell beste Angebot.

  • Sondertilgung vereinbaren: Falls möglich, sollte der Kreditvertrag kostenlose Sondertilgungen zulassen. Mit Sonderzahlungen kann man zwischendurch zusätzlich tilgen und die Gesamtdauer deutlich verkürzen.

  • Restschuld planen: Steht am Ende eine hohe Schlussrate an (bei Ballon- oder Drei-Wege-Finanzierung), legen Sie parallel zu der Finanzierung monatlich einen kleinen Betrag zurück, um auf die finale Zahlung vorbereitet zu sein. Beispielsweise könnte man ein Sparbuch oder einen Bausparvertrag für die Restschuld füllen.

  • Vergleichsrechner nutzen: Zur besseren Orientierung können Sie kostenfreie Kreditrechner im Internet nutzen, um unterschiedliche Laufzeiten, Raten und Zinssätze durchzuspielen. Unsere Finanzexperten empfehlen, auch gezielt nach bonitätsunabhängigen Krediten zu suchen, da viele Anbieter Zinsen nach der Bonität staffeln. Ein Anbieter wie der ADAC offeriert zum Beispiel Autokredite mit Festzins ohne Mitgliedschaft, der oft unter dem Marktdurchschnitt liegt.


Mit diesen Prinzipien lässt sich ein solides Finanzierungskonzept erstellen, das zur persönlichen Lebenssituation passt. Auf lange Sicht zahlen sich ein sorgfältiger Vergleich, ein kleiner Eigenanteil und zusätzliche Tilgungen spürbar aus.


Unsere Vergleichsseite für Autofinanzierung

Ergänzend empfehlen wir den Einsatz eines Autofinanzierungs-Rechners: Auf unserer Website finden Sie einen Vergleichsrechner für Autokredite, der die Angebote verschiedener Banken und Autobanken gegenüberstellt. So können Sie gezielt nach günstigen Konditionen suchen und ein für Sie realistisches Finanzierungsmodell erarbeiten. Nutzen Sie diese kostenlose Serviceleistung, um einen objektiven Überblick zu gewinnen und eine wohlüberlegte Entscheidung zu treffen.

 

Quellen: ADAC, Finanztip, Sparkassen-Finanzratgeber, DAT-Report und Fachartikel (Stand 2024/2025). Diese renommierten Quellen liefern die Faktenbasis für unsere Hinweise und Empfehlungen.




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