Auto aus Ausland importieren
Ein Fahrzeug aus dem Ausland zu importieren kann sich lohnen – das sollten Sie beachten.
Autoimport aus EU und Nicht-EU: Das müssen Sie wissen

Lohnt sich der Autoimport?
Inhalt:
Vorteile eines Autoimports
Nachteile eines Autoimports
Kostenübersicht
Wichtige Schritte nach dem Import
Erforderliche Dokumente
Vorteile eines Autoimports
Kostenvorteil
In vielen EU- und Nicht-EU-Ländern wie den USA oder Japan sind Autos oft günstiger als in Deutschland. Ein Import kann sich daher finanziell lohnen.
Exklusive Modelle und Marken
Manche Fahrzeuge sind in Deutschland nicht erhältlich. Besonders US-Cars und japanische Modelle können nur über einen Import bezogen werden.
Bessere Ausstattung
Importfahrzeuge sind häufig besser ausgestattet als ihre deutschen Pendants – und das oft zu einem günstigeren Preis.
Günstigere Mehrwertsteuer
Beim Import aus einem EU-Land fällt nur die deutsche Mehrwertsteuer von 19 % an. In anderen EU-Staaten liegt sie oft höher.
Garantie bleibt erhalten
Innerhalb der EU gilt: Vertragswerkstätten müssen Garantieleistungen für alle EU-Fahrzeuge erbringen, unabhängig vom Land des Kaufs.
Nachteile eines Autoimports
Beim Import eines Fahrzeugs aus einem Nicht-EU-Land können zusätzliche Kosten und Hürden entstehen.
Hohe Transportkosten
Der Transport nach Deutschland kann teuer sein. Besonders Schiffstransporte aus Übersee kosten zwischen 1.000 € und 3.000 €. Hinzu kommen Gebühren für Be- und Entladung sowie Spezialversicherungen.
Zoll und Einfuhrumsatzsteuer
Beim Import aus Nicht-EU-Ländern fallen zusätzlich 10 % Zollgebühr sowie 19 % Einfuhrumsatzsteuer an.
Technische Anpassungen
Fahrzeuge aus Nicht-EU-Staaten müssen häufig umgerüstet werden (z. B. Scheinwerfer, Tachometer, Blinker), um deutschen Standards zu entsprechen. Die Kosten liegen zwischen 500 € und 2.000 €.
TÜV-Abnahme erforderlich
Fahrzeuge ohne EU-Typgenehmigung benötigen eine Einzelabnahme beim TÜV. Die Kosten variieren zwischen 200 € und 1.000 €.
Komplexe Zulassung
Die Zulassung eines importierten Fahrzeugs erfordert zahlreiche Dokumente wie die CoC-Bescheinigung, Zollpapiere und TÜV-Nachweise.
Langer Zeitaufwand
Von der Bestellung über den Transport bis zur Zulassung in Deutschland kann es mehrere Wochen oder Monate dauern.
Ersatzteilversorgung
Seltene oder exklusive Importmodelle können in Deutschland schwierig oder teuer zu warten sein. Ersatzteile sind oft schwer erhältlich.
Unklare Servicehistorie
Bei Gebrauchtwagen aus dem Ausland fehlen manchmal vollständige Service- und Wartungsnachweise.
Unterschiedliche Garantie- und Gewährleistungsbedingungen
Beim Kauf im Ausland gelten die dortigen gesetzlichen Bestimmungen, die sich von den deutschen unterscheiden können.
Kosten für einen Autoimport
Die Importkosten hängen vom Fahrzeugtyp und Herkunftsland ab. Wichtige Kostenfaktoren:
Kostenfaktor | EU-Import | Nicht-EU-Import |
Überführung | Mit Ausfuhrkennzeichen oder auf Hänger | Per Schiff: 1.000 € – 3.000 € |
Transportversicherung | Optional, ca. 1–2 % des Fahrzeugwerts | Optional, ca. 1–2 % des Fahrzeugwerts |
Zollgebühren | – | 10 % des Fahrzeugwerts |
Einfuhrumsatzsteuer (MwSt.) | 19 % | 19 % (inkl. Zoll & Transport) |
Technische Umrüstung | 500 € – 2.000 € | 500 € – 2.000 € |
Einzelabnahme (falls nötig) | 200 € – 1.000 € | 200 € – 1.000 € |
Online-Zulassung | Ab ca. 70 € | Ab ca. 70 € |
Kennzeichen | Ca. 30 € | Ca. 30 € |
Unterschied zwischen Import und Reimport
Ein Reimport liegt vor, wenn ein in Deutschland produziertes Fahrzeug ins Ausland exportiert und später wieder nach Deutschland zurückgeführt wird.
Wichtige Schritte nach dem Import
Nach der Ankunft des Fahrzeugs in Deutschland müssen folgende Schritte erledigt werden:
Zollabwicklung: Der Zoll prüft das Fahrzeug und erhebt ggf. anfallende Abgaben.
TÜV-Abnahme: Falls erforderlich, muss das Fahrzeug eine technische Prüfung bestehen.
Zulassung: Die Anmeldung bei der Zulassungsstelle erfolgt mit den notwendigen Unterlagen und einer Kfz-Versicherung.
Zulassung von Fahrzeugen aus der EU
Keine Zollgebühren oder Einfuhrumsatzsteuer
Benötigte Dokumente: CoC-Zertifikat und ausländischer Fahrzeugbrief
Erforderliche Dokumente für die Zulassung
Um ein Importfahrzeug anzumelden, sind folgende Unterlagen nötig:
✅ Originale Fahrzeugpapiere – Nachweis des rechtmäßigen Besitzes
✅ Kaufvertrag / Rechnung – Bestätigung des Kaufpreises
✅ Hauptuntersuchung (TÜV-Nachweis) – Falls erforderlich
✅ CoC-Bescheinigung (bei EU-Fahrzeugen) oder Einzelabnahme nach §21 StVZO
✅ Zollanmeldung (bei Import aus Nicht-EU-Ländern)
✅ Personalausweis – Zur Identifikation
✅ eVB-Nummer – Nachweis der Kfz-Haftpflichtversicherung
✅ Mitteilung für Umsatzsteuerzwecke – Formular der Zulassungsstelle
✅ SEPA-Lastschriftmandat – Für den Einzug der Kfz-Steuer
Besonderheiten für US- und Kanada-Importe
Neuwagen benötigen ein „Manufacturer’s Statement of Origin“
Gebrauchtwagen aus den USA erfordern einen „Title“
In Kanada ist das „Certificate of Ownership“ erforderlich
Fazit: Lohnt sich ein Autoimport?
Ein Autoimport kann sich lohnen, wenn:
✅ Sie ein Modell suchen, das in Deutschland nicht erhältlich ist.
✅ Der Kaufpreis im Ausland trotz Zusatzkosten günstiger bleibt.
Jedoch sollten zusätzliche Kosten, Risiken und bürokratische Hürden vorab genau kalkuliert werden, um Überraschungen zu vermeiden.