Überführungskosten

Das Wichtigste in Kürze

Überführungskosten sind die Kosten, die für den Transport eines Autos von der Produktion bis zur Übergabe an den Käufer anfallen.

• Bei Gebrauchtwagen sind Überführungskosten normalerweise nicht üblich.

• Bei Neuwagen müssen die Überführungskosten im Endpreis enthalten sein.

Überführungskosten bei Gebrauchtwagen

Bei Gebrauchtwagen sind Überführungskosten grundsätzlich unüblich. Sie können nur anfallen, wenn das Auto von einer anderen Niederlassung des Händlers abgeholt werden muss oder vom Händler an einen anderen Ort transportiert werden muss.Für Gebrauchtwagen ohne gültige Hauptuntersuchung (HU) oder abgemeldete Fahrzeuge ist es nötig, den Transport entweder per Anhänger oder durch eine Spedition zu organisieren, da eine Fahrt mit eigener Achse in diesem Fall nicht zulässig ist.

Überführungskosten bei Vorführ-, Jahreswagen und Tageszulassungen

Diese Fahrzeuge werden oft zuerst vom Händler auf eigene Rechnung zugelassen und anschließend zu einem reduzierten Preis weiterverkauft. Die Überführungskosten werden meist vom Händler getragen und in den Kaufpreis eingerechnet, entweder als separater Posten oder direkt im Gesamtpreis.

Überführungskosten bei Leasingfahrzeugen

Bei Leasingfahrzeugen fallen in der Regel ebenfalls Überführungskosten an, da es sich meist um Neufahrzeuge handelt. Diese Kosten sind häufig in der monatlichen Leasingrate enthalten, wodurch sie weniger auffallen.

Überführungskosten bei Neuwagen

Bei Neuwagen fallen Überführungskosten an, die folgende Leistungen umfassen:

• Transport vom Werk zum Autohaus

• Versicherung während des Transports

• Montage von Kleinteilen und Nacharbeiten

• Reinigung innen und außen

• Auffüllen von Flüssigkeiten wie Öl, Bremsflüssigkeit und Kühlwasser

• Inspektion vor Übergabe

Die Kosten für diese Überführung liegen in der Regel zwischen 400 Euro und 1.000 Euro. Laut Bundesgerichtshof müssen diese Kosten im Endpreis des Fahrzeugs enthalten sein. Dies gilt auch für Werbeanzeigen, in denen der Preis für den Neuwagen inklusive aller unvermeidbaren und unvorhergesehenen Kosten angegeben werden muss.

Ausnahmen

Überführungskosten können in Ausnahmefällen separat ausgewiesen werden, wenn der Käufer zwischen Selbstabholung und Lieferung wählen kann oder die Höhe der Kosten im Voraus nicht bestimmt werden kann.

Überführungskosten im Kaufvertrag

Die Überführungskosten sind normalerweise als separater Posten im Kaufvertrag eines Fahrzeugs aufgeführt. Bei Verhandlungen können auch zusätzliche Leistungen wie ein voller Tank oder ein Zulassungsservice vereinbart werden.

Überführungskosten vermeiden durch Werksabholung

Bei einigen Herstellern, die Neuwagen in Deutschland produzieren, können Sie die Überführungskosten umgehen, indem Sie das Fahrzeug direkt im Werk abholen.

• Mercedes bietet dies kostenlos an.

• Audi, BMW, Porsche und VW erheben zwischen 400 und 1.300 Euro für die Werksabholung.

• Opel und Ford bieten keine Werksabholung an.

Überführung aus dem Ausland

Es gibt drei Möglichkeiten, ein Fahrzeug aus dem Ausland nach Deutschland zu überführen:

1. Überführung auf eigener Achse: Mit einem Ausfuhrkennzeichen des Kauflandes.

   
   

2. Überführung auf dem Hänger: Ein Transport per Anhänger ist eine einfache Lösung, bei der keine speziellen Kennzeichen benötigt werden.

   
   

3. Spedition beauftragen: Eine Spedition übernimmt die gesamte Abwicklung, was aber mit höheren Kosten verbunden ist.

   
   

Steuer nach der Überführung

• Für Neuwagen aus dem Ausland müssen 19 % Umsatzsteuer gezahlt werden. Eine entsprechende Erklärung muss innerhalb von zehn Tagen beim Finanzamt eingereicht werden.

• Für Gebrauchtwagen aus dem Ausland fallen keine zusätzlichen Steuern an.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)