Baudarlehen

Ein Baudarlehen ist ein spezieller Bankkredit, der in der Regel für hohe Geldbeträge ab 50.000 Euro mit Laufzeiten von bis zu 40 Jahren abgeschlossen wird. Es wird mit einer sogenannten Zweckbindung vergeben, was bedeutet, dass das geliehene Geld für bestimmte Zwecke, wie den Kauf oder Bau einer Immobilie, verwendet werden muss. In einigen Fällen dürfen auch keine Bau- oder Kaufnebenkosten über das Baudarlehen finanziert werden.

Ein wesentliches Merkmal von Baudarlehen ist die sogenannte Sollzinsbindung. Hierbei wird zu Beginn des Darlehens eine Zinsbindung über einen bestimmten Zeitraum zwischen dem Kreditnehmer und der Bank vereinbart. In diesem Zeitraum bleibt der Zinssatz konstant, unabhängig von Änderungen des allgemeinen Zinsniveaus. Die Sollzinsbindung kann zwischen 5 und 30 Jahren liegen, und während dieses Zeitraums wird der festgelegte Zinssatz fällig. Besonders in Niedrigzinsphasen kann es vorteilhaft sein, eine lange Zinsbindung zu vereinbaren. Darlehensnehmer haben nach Ablauf der Zinsbindung unter bestimmten Bedingungen ein einseitiges Sonderkündigungsrecht.

Nach Ablauf der Sollzinsbindung ist oft noch nicht das gesamte Baudarlehen zurückgezahlt. Daher kann es entweder zu einer Vertragsverlängerung (Prolongation) beim bisherigen Kreditinstitut oder zu einer Umschuldung zu einer anderen Bank kommen.

Baudarlehen sind aufgrund der hohen Darlehenssummen und langen Laufzeiten mit einem höheren Risiko für die Bank verbunden. Im Falle einer Zahlungsunfähigkeit des Kreditnehmers wird das Baudarlehen durch eine Grundschuld oder Hypothek abgesichert, um das Risiko für die Bank zu minimieren. Sollte der Kreditnehmer seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen können, hat die Bank das Recht, die Sicherheit zu verwerten und die Immobilie zu versteigern.

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